
Image Credit: NASA, ESA, H. Bond (STScI), and M. Barstow (University of Leicester)
Ein Begleiter von Sirius wurde 1844 vorhergesagt und 1862 visuell bestätigt, mit dem 18,5″ Alvan Clark Refraktor, damals dem größten Teleskop der Welt. Der weiße Zwerg hat etwa die Größe der Erde und die Masse der Sonne: das astrophysikalische Extrem trägt vielleicht ebenso zum Mythos bei wie die Schwierigkeit der Beobachtung.
Liest man die Foren quer, findet man das ganze Spektrum von “aktuell für kein Teleskop ein Problem” bis “ich versuche schon seit 20 Jahren, Sirius B zu sehen”. Die Aufnahme des Hubble Weltraumteleskops lässt schon einmal ahnen, dass die Sache so ganz einfach nicht wird. Phil Harrington listet den Begleiter in seinem Buch “Cosmic Challenge” als Herausforderung für mittlere Teleskope, nach seiner Definition 6 bis 9 1/4″.
Unsere erste gemeinsame Sichtung liegt schon etwas zurück. Im Zuge des First Light für den neuen 6″ Prototypen haben wir gegen Ende des Abends noch einen Schwenk zu Sirius gemacht, da uns das Seeing recht stabil erschien. Von B war im 8″ aber nichts zu sehen, und wir haben das auch nicht lange verfolgt.
Ein paar Tage später wollte ich den Fokuspunkt des 8″ BoxKite noch einmal genau ausmessen und habe bei der Gelegenheit aus der heimischen Garageneinfahrt einen Blick auf das Trapez im Orionnebel riskiert. Überraschend, wir gut die E- und F-Komponenten dastehen. Dann probieren wir doch mal Sirius B.
Das klappte dann ganz gut, etwa wie bei der ersten Sichtung mit Marcus. Viel Vergrößerung ist nicht erforderlich, ich habe B am besten im 10 mm Okular gesehen, das sind für mein 8″ Dobson 120-fach und eine Austrittspupille von 1,6 mm. Schon im 8 mm (150-fach und 1,3 mm AP) war der Begleiter schlechter zu sehen. Die Herausforderung liegt nicht im Abstand der Komponenten, sondern im enormen Unterschied der scheinbaren Helligkeit von -1,4 und +8,4 mag.
Sirius B ist trotz der ähnlichen Separation der Komponenten sehr viel schwieriger als Rigel B und immer noch deutlich schwieriger als die F-Komponente im Trapez (Theta1 Ori). Das Seeing ist der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Beobachtung, die Trapez-Komponenten E und F sollten dauerhaft direkt sichtbar sein
Der Weiße Zwerg erscheint und verschwindet immer wieder, je nachdem wie das Seeing ihn freigibt. Es ist zweckmässig Sirius in die Mitte des Gesichtsfeldes positionieren und am optimalen Einblick in das Okular arbeiten, um das Strahlen-Feuerwerk so weit wie möglich zu reduzieren.
Das langgezogene “Himmels-W” westlich (ähnlich Cassiopeia) und der 11 mag Feldstern östlich helfen bei der Orientierung. Der Feldstern östlich liegt fast auf der Positionslinie, Sirius B befindet sich bei 1/10 der Linie von Sirius zum Feldstern.

0,5 Grad Feld um Sirius, Ansicht wie im Okular, Norden ist unten. Sirius B liegt auf der 62,5° Positionswinkellinie, der Abstand der Komponenten entspricht 1/10 der Entfernung zum Feldstern an der Linie.